~~ CHRISTLICH - SOZIALE POSITION ~~ ~~~ ~~~ INITIATIVE MENSCH & ARBEIT ~~~~~~~~~~~~~

Jean Claude Juncker

Ministerpräsident ~ Finanzminister ~ Vorsitzender der EURO-Gruppe

"Arbeitnehmer haben einen Anspruch auf ein Mindestmaß an Sicherheit. Deshalb sollte der unbefristete  Arbeitsvertrag die Regel sein. Wer alle sechs Monate um seine berufliche Zukunft bangen muß, kann nicht pla- nen, seine Kinder  keine Perspektiven bieten und letztlich auch nicht konsumieren... Ich halte ein Grundeinkommen als Mindeststandard in der EU für unerläßlich. Jeder, der in einem EU-Mitgliedsstaat wohnt, hat An- spruch auf ein Mindesteinkommen. Dieses muß natürlich nicht überall gleich sein. Brüssel kann nicht die Höhe festlegen, sollte aber prinzi-pielle  Regeln für eine soziale Grundsicherung formulieren. !"






"... Die Botschaft des luxemburgischen Regierungschefs ist jedoch unverändert klar: In der jetzigen Finanzkrise seien Geduld und Beharrlichkeit gefordert. Wer nach milliardenschweren Konjukturprogrammenn rufe, ignoriere nicht nur das europäische stabilitätspolitische Regelwerk, er setze auch das Schicksal künftiger Generationen aufs Spiel.



 (Juncker:  Zukunftspreis der CDA (CDU-Sozialausschüsse) "... Die Ideologie des leichten Geldes, das heißt der zauberhaften Gewinnvermehrung ohne und Schweiß, ist brutal gescheitert. Der Crash der modernen Geldideologie wurde zum Offenbarungseid derer, die uns glauben ließen, sie wären die Herren der Welt, auf die wir zu hören hätten... Fazit aus all dem: Wie uns die Katholische  und - allgemeiner gefaßt - die Christliche Soziallehre lehrt, produziert der Markt allein keine Solidaritätsergebnisse. Die produziert einzig und auf Dau- er der die Dinge organisierende Staat. Die Staatsverleugner aus Wirtschaft und Finanzen sollten dem rettenden Staat in der Endstunde ihres uns allen verordneten Systems wenigstens Respekt zollen. Ohne ihn wären sie und wir alle erledigt. Und die, die dem Staat mehr vertrauten und zutrauten als den Marktkräften, sollten sich hüten vor dem Denkfehler, der Staat könne alles. Er kann es nicht. Aber er kann Vieles, wenn er die Marktkräfte dort mobi- lisiert, wo dynamische Risikobereitschaft gebraucht wird und dort dominiert, wo unüberlegte Risikobereitschaft sich zur blinden Profitmaximierungsma- schine pervertiert."
(Rheinischer Merkur, Nr. 42, 2008)

Seit 1989 ist Juncker Finanzminister, seit 1995 Regierungschef des Großherzugtums. Selten zuvor war er jedoch so gefordert wie zuletzt - in der Öffentlichkeit, vor allem aber, wie es seinem Talent als Vermittler entgegenkommt, diskret hinter den Kulissen. Er verfügt unverändert über jenes Kapital, das die Banken dieser Tage vermissen ließen: Vertrauen. Daß Juncker als Vorsitzender der 15 Finanzminister der "Euro-Grupppe" schon Anfang des Monats beim Treffen der führenden Vertreter der vier größten EU-Länder mit am Verhandlungstisch saß, dürfte nicht nur die Verständigung erleichtert haben. Es galt Irritationen der Partner im Euro-Raum zu begegnen, die nicht zu dem Treffen gebeten waren. Und es galt schlieißlich, nach dem kurzfristig für vergangenen Sonntag in Paris angesetzten Treffen der 15 Staats- und Regierungschefs aus dem Euro-Raum keine neuen Bruchlinien im Kreis der 27 EU-Partner entstehen zu lassen. Auch jetzt konnte Juncker als Vertreter eines kleinen Landes davon zehren, daß er nicht im Verdacht steht, als eine Art Vormund auftreten zu wollen.


 
Juncker hat mehrfach davor gewarnt, die Erschütterungen der Wirtschafts- ordnung zu unterschätzen. Es gebe keinen Anlaß, wegen der Entwicklung an den Börsen den Kopf in den Sand zu stecken. Entscheidend für ihn dürfte sein, daß die Euro-Gruppe in stürmischen Zeiten eine Feuerprobe bestanden hat. Sie erscheint als angemessenes Gremium für den europäischen Teil der letztlich nur gemeinsam mit Amerikanern und anderen internationalen Akteuren zu gebenden Antwort auf die Finanzkrise. Für Junckers Feingefühl spricht, daß von den Spannungen mit Jean-Claude Trichet, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank, zuletzt nichts mehr zu spüren war.



 ... Juncker war es, der bei der tradionellen Zusammenkunft der Europäischen Volkspartei als erster EU-Kommissionspräsident Barroso für eine weitere Amtszeit vorgeschlagen und damit die sozialdemokratische Konkurrenz in Zugzwang  gebracht hat. Und sollte, trotz aller Schwierigkeiten in Irland, der Lissaboner Vertrag  doch noch in Kraft treten, dürfte es nicht verwundern, wenn Juncker abermals mit dem neuen Posten des EU-Ratspräsidenten in Verbindung gebracht wird." (Michael Stabenow, FAZ, 243, 2008)




Jean Claude Juncker -  Foto: Martin Gerhardt



Geburtsort: Redingen - Redange sur Attert, 1918 - Jean Claude Juncker ist dort am 9. Dezember 1954 geboren






Das nach Junckers Onkel benannte Centre des Arts Pluriels Ed Juncker in Ettelbrück. Dieser war selbst in der Christlich Sozialen Volkspartei (CVS(PCS) beiheimat und dort Bürgermeister.




Bürgermeistr Ed Juncker  (1921 - 1999)



In der Klosterschule Clairefontaine in Belgien besuchte Juncker die Mittelschule mit  Internat




Das nach dem luxemburgischen Schriftsteller Michel Rodange (1827-1876, oben)  benannte Lycèe in Luxembourg (unten), an dem Juncker  das Diplome de fin d'etudes secondaires erwarb.





An der Universität in Straßburg (oben und unten) studierte der seit 1995 amtierende Ministerpräsident Luxemburgs Jura






Chambre des  députés in Luxemburg (oben und unten)








Rede bei einer Auslandsreise in Canada



2006 Internationaler Karlpreis der Stadt Aachen




Bei der Verleihung des Heinrich-Brauns-Preises durch den  Essener Bischof  Felix Genn: "Es bleibt ein Skandal, daß wir die Armut weltweit nicht zurückgedrängt haben. Armut ist kein Schicksal, dem sich fügen muß. Sie kann behoben werden... Die katholische Soziallehre auf die sich Heinrich Brauns (1868 - 1939, langjähriger Arbeitsminister in der Weimarer Republik, Zentrum) berief, lehrt, daß die Menschen trotz unterschiedlicher sozialer Probleme nicht gegeneinander kämpfen, sondern miteinander bewältigen."





Im Weißen Haus in Washington: Solana - Juncker - Bush - Barosso 



Historisches Museum in Luxemburg - Philharmonie a. d. Kirchberg (WELT)